Kantonales Strassengesetz: Investieren statt wegdelegieren!
Das kantonale Strassengesetz wird revidiert. Pro Velo Kanton Bern fordert dringend Investitionen des Kantons Bern in das lückenhafte Velowegnetz. Dazu braucht es ein stärkeres Engagement des Kantons, auch zur Entlastung der Gemeinden. Stefan Jordi, Präsident von Pro Velo Kanton Bern: «Damit zeitnah ein zusammenhängendes Netz von Velo-Vorrangrouten entstehen kann, muss der Kanton seinen Beitrag leisten.» Die Mountainbike-Routen sollen neu im kantonalen Strassengesetz verankert und die Signalisation durch den Kanton übernommen werden. Pro Velo Kanton Bern begrüsst diesen Vorschlag.
Mountainbikerouten: ein Schritt in die richtige Richtung
Pro Velo Kanton freut sich über die angestrebte Gleichstellung der Mountainbike-Routen mit den übrigen Velofreizeitrouten, welche mit dem neuen Strassengesetz vorgesehen ist. Dies ist eine Voraussetzung dafür, dass der Kanton Bern sein riesiges Potential für’s Mountainbiken besser nutzen kann.
Velowegnetz: es fehlt eine Umsetzungsstrategie
Das heutige Strassengesetz genügt allerdings bei weitem nicht in Bezug auf die dringend nötigen Investitionen in das lückenhafte Velowegnetz des Kantons Bern. Der gültige Sachplan Veloverkehr legt für den Kanton Bern zwar ein solides Velowegnetz fest. Ein Plan zur Umsetzung dieses Netzes fehlt weiterhin, obwohl mit dem sehr deutlichen Ja der Schweizer Stimmbevölkerung am 23. September 2018 zum Bundesbeschluss über die Velowege die Kantone in der Pflicht sind, ihre Velowegnetze festzulegen und zu vervollständigen.
Höhere Beiträge an die wichtigsten Veloverbindungen sind dringend nötig
Die Velowege von kantonaler Bedeutung führen zu einem grossen Teil über Gemeindestrassen. Deswegen kann sich der Kanton bisher seiner Pflicht zum Bau von Velowegen zu einem grossen Teil entziehen. Das soll sich ändern. Die heute auf 40% der Investitionskosten plafonierten Beiträge des Kantons müssen deshalb auf den Velorouten mit dem höchsten Potenzial – Velo-Vorrangrouten und Hauptverbindungen – deutlich erhöht werden, auch wenn sie über Gemeindestrassen führen. So kann es gelingen, den heutigen Flickenteppich in den nächsten Jahren zu einem durchgehenden Velowegnetz zu machen. Natalie Imboden, Vorstandsmitglied von Pro Velo Kanton Bern und Grossrätin: «Mit der vorgeschlagenen Anpassung der Beitragssätze werden die Gemeinden entlastet, die Schulwegsicherheit erhöht, die administrativen Abläufe vereinfacht und eine gute Qualität der Velowege sichergestellt.»
Ein Quantensprung in der Veloweg-Infrastruktur tut angesichts der stark gestiegenen Velonutzung und dem Beitrag des Veloverkehrs gegen die fortschreitende Klimaerhitzung dringend Not.